Die Menschen leben länger und werden älter, die Weltbevölkerung wächst rasant. Laut einer UNO-Studie könnten im Jahr 2050 bereits 9,7 Milliarden Menschen auf der Welt leben. Bis ins Jahr 2100 rechnet die UNO sogar mit einer Weltbevölkerung von 11,2 Milliarden Menschen – über zwei von drei werden in Städten leben.
Wohnraum: Kostbarstes Gut in Megacities
Derzeit bevölkern 7,4 Milliarden Menschen die Erde und schon heute lebt ein grosser Teil der Weltbevölkerung auf engem bis engstem Raum, der sich in Zukunft weiter verknappen wird. Der durchschnittliche Wohnraum in Megacities – also Städten mit mehr als 10 Mio Einwohnern – beträgt heute 15-20 m2 pro Person. Im Vergleich dazu stehen in der Schweiz 45 m2 Wohnfläche pro Person zur Verfügung – ein Wert, der deutlich über dem weltweiten Durchschnitt liegtt. Die rasante Verknappung von Wohnraum schafft gewaltige Herausforderungen und stellt eine zentrale Frage: Wie werden wir leben, wenn zwei Drittel der Menschheit in Städten wohnen wird?
Multifunktional, mobil und wandelbar
Zahlreiche Institutionen weltweit – wie zum Beispiel der von IKEA und der dänischen Rebel Angency lancierte Thinktank Space 10 – beschäftigen sich mit der Zukunft des urbanen Lebens und entwickeln neue Modelle. Die Lösungsansätze sind in einem Punkt alle gleich: Um den Herausforderungen des Small Space Living gewachsen zu sein, bedarf es flexibler und mobiler Raumnutzungslösungen durch äusserst kreative, platzsparende und flexible Einrichtungen. In Kleinstwohnungen der Zukunft müssen Räume sozusagen alles können: Mit faltbaren, stapelbaren, bewegbaren und oben-drauf-kletterbaren Einrichtungsideen kann sich jeder noch so kleine Raum in einen neuen verwandeln.
Small Space Living als neue Lebensform
Collaborative Living
Das Wohnen wird gemeinschaftlich und dezentral gestaltet. Immer mehr Wohnfunktionen wie zum Beispiel das Waschen oder Kochen werden ausgelagert. Vieles wird nicht mehr zu Hause, sondern auswärts erledigt, dazu werden sich immer mehr Menschen öffentliche Bereiche aneignen, um ihren Wohnraum zu erweitern.
Conceptual Living
Das Wohnen wird gemäss den Lebensphasen, Bedürfnissen und Einstellungen der Bewohner konzipiert. Wohnräume werden flexibel und veränderbar und passen sich der aktuellen Lebenssituation an.
Third Place Living
Neben dem Wohnen und dem Arbeiten werden sich auch Orte wie Cafés oder Einkaufszentren im Stil des Büro Züri zu regelmässig genutzten Lebensräumen etablieren.
Was festssteht: Im Zuge von Small Space Living wird sich der private Wohnraum immer mehr auf die wichtigsten und notwendigsten Wohnfunktionen beschränken.
In den nächsten Wochen werden wir konkreter auf verschiedene Aspekte des Intelligenten Wohnen und Lebens in der Zukunft eingehen. Helfen Sie uns, diese neue Artikelserie mitzugestalten und verraten Sie uns, ob und wie Sie heute schon smart leben und wohnen, welche Konzepte Sie schon verinnerlichen oder anvisieren möchten und welches Ihre ganz persönlichen Zukunftsvisionen und Ihre Wünsche und Anforderungen an Ihr Zuhause der Zukunft sind!
Quellen und Links:
- UNO-Studie
- United Nations Department of Economic and Social Affairs/Population Division, IKEA studies
- Raumkonzepte Bewohner und Athmosphäre
Bisher erschienene Beitrage der Artikelserie „Megatrend Smart Living“: